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POSTKARTEN VERTEILT, SÜßES BEKOMMEN

Greven. Die Schule an der Ems und das St.-Gertruden-Stift trafen sich kürzlich zur Übergabe von Postkarten, die Schüler und Schülerinnen gebastelt hatten. Die Übergabe fand an der unter freiem Himmel mit Abstand und mit Maske statt.

Darstellung: Leben in Greven
Schülersprecher Jean Pascal Rauch (2.v.r.), SV-Lehrer Kai Lemmke (4.v.r.) und Schulleiter Volker Knapheide (3.v.r.) übergaben die Postkarten an Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen des St.-Gertrudenstifts.

Das Projekt wurde von Andre Kappel vom Sozialen Dienst der Einrichtung und dem SV-Lehrer Kai Lemmke organisiert. Kerstin Kieseler-Apitz, Einrichtungsleiterin des St.-Gertrudenstifts, nahm gemeinsam mit Bewohnervertretern der einzelnen Wohnbereiche die „Weihnachtspost“ entgegen. Übergeben wurden sie durch den Schülersprecher Jean Pascal Rauch, dem SV-Lehrer Kai Lemmke und dem Schulleiter Volker Knapheide.

Die Bewohner und Bewohnerinnen freuten sich sichtlich über die individuellen und selbst gestalteten Karten, wie es im Pressetext heißt. Als Dankeschön überreichten die Bewohner und Bewohnerinnen im Gegenzug einen „süßen Sack“ mit allerlei Knabbereien an den Schülersprecher von der Schule an der Ems in Greven.

Das Projekt soll erklärtermaßen fortgesetzt werden.

DRK-Projekt gegen sexualisierte Gewalt macht Station in der Emsschule

Von Günter Benning

 
 

Greven. Über Sexualität zu reden, das ist schwer. Und gerade unter Jugendlichen oft peinlich. „Es gibt ziemlich viele Homophobie hier“, sagt der 14-jährige Marvin an der Schule an der Ems, „das finde ich nicht in Ordnung.“ Für Schulsozialarbeiterin Lisa Brinner gehören sexuelle Vielfalt und Gewalt zu wichtigen Themenschwerpunkten der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Darum hat die Schulsozialarbeit auch Christoph Schlatjan und Julian Repke vom DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe eingeladen.

Christoph Schlatjan und Julian Repke (l.) führen das Programm „Voll normal“ durch. Foto: Günter Benning

„Vielfalt. Leben“ und „Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt“, das sind die Schwerpunkte ihres Unterrichtsblocks, den sie mit einer Förderung des Landschaftsverbandes in vielen Schulen anbieten. In Greven in den Jahrgängen sieben bis zehn. „Im Prinzip geht es darum, dass in Schulen, Sportvereinen, Jugendzentren Aufklärungsarbeit geleistet wird“, sagt Christoph Schlatjan vom DRK. 7,4 Prozent der deutschen Bevölkerung würde sich selber als „queer“ bezeichnen. Damit seien die verschiedenen Geschlechtsausprägungen jenseits von männlich und weiblich gemeint. „Im Prinzip sitzen in jedem Klassenraum ein bis zwei Menschen, die irgendwann im Leben von Diskriminierung in diesem Bereich betroffen sind.“

Das Bewusstsein für Genderfragen habe sich heute geändert, sagt der DRK-Mitarbeiter: „Es ist sehr unterschiedlich. Ob die Menschen negativ reagieren, hängt auch damit zusammen, wie viel Kontakt sie zu diesem Thema hatten.“ Und ob es im persönlichen Umwelt jemanden gibt, der schwul, lesbisch oder transident ist: „Dann gibt es eigentlich eher weniger Vorurteile“, hat er erfahren. Das Thema an sich sei öffentlich präsent. Die Regenbogenflagge habe jeder gesehen. In sozialen Medien wie Twitter oder Instagram gebe es „unheimlich viel Hass und Hetze“. Aber es gebe auch viel Aufklärungsarbeit im Netz. Schlatjan: „Es liegt immer daran, wo man sich aufhält und welche Information man dort bekommt.“ „Als ich Schüler war“, sagt er, „hätte ich nicht sagen können, was hinter den Buchstaben LGBTQIA steckt. Heute seien Schüler besser informiert.

Dass das Programm Erfolg hat, bestätigen auch die Schüler. „Es gibt nicht so viele Leute, die das gut erklären können“, lobt Schüler Marvin, „aber die beiden haben es gut gemacht. Ich glaube, es wendet sich auch zum Besseren.“ Auch Lehrerin Andrea Schweizer findet das Programm „nachhaltig“: „Schule ist für viele ja eigentlich nie gut – aber hier kommt im Hinterkopf was an bei den Schülern.“ Das Lob geben die DRK-Mitarbeiter zurück. Schlatjan war vom Vertrauensverhältnis zwischen Schülern und Lehrern an der Schule an der Ems begeistert: „Wenn an allen Schulen den Kinder soviel Zeit gegeben würde, gäb es im Land wahrscheinlich viel weniger Probleme.

Sportfest an der Schule an der Ems

„Endlich wieder Bewegung“

von Günter Benning

Greven. Endlich wieder Sport und Spiel. In der Schule an der Ems fand am Montag ein buntes Sporttreiben statt. Sportfeste an Schulen –nichts besonderes, würde man normalerweise sagen. Aber was ist nach Corona schon normal? „Corona ist doof, ich bin froh, dass man endlich mal wieder mit allen gemeinsam Sport machen kann“, sagt Joel. Der Schüler der Schule an der Ems läuft gestern Morgen etwas schnaufend über den Platz, wo die Bochumer Event-Agentur Trixitt zahlreiche Spielangebote aufgebaut hat.

 

Sportfest auf dem Schulhof der Schule an der Ems. Foto: Günter Benning

Zweimal verschoben

Nachdem es zweimal verschoben worden ist, konnte an der Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung endlich wieder ein Sport- und Spielfest veranstaltet werden. Gestern ging es auf dem Schulhof und hinter dem Gebäude rund. Geschicklichkeitsspiele galt es zu bewältigen, ein Menschenkicker war aufgebaut, Bälle mussten in Tonnen platziert werden. Eine Mischung aus Sport und Spaß.

Ab in die Tonne: Der eine bevorzugt den gezielten Wurf, der andere den Trick mit dem Dreifach-Würfen. Einer wird schon ins Ziel kommen. Foto: Günter Benning

Sportlehrer Kai Lemmke hat das Fest mitgeplant: „Die Kinder haben Bock, die brauchen nach der langen Zeit Bewegung.“ 80 Schüler werden an der Alten Lindenstraße unterrichtet. Gerade für die psychische Entwicklung sei Sport wichtig, sagt Pädagoge Lemmke: „Das merkt man ja auch selber, wenn man zuhause sitzt. Es zieht selbst Menschen runter, die sonst gar keine Probleme haben.“ Sportunterricht wie gewohnt war in den letzten Monaten an der Förderschule nicht möglich. Nur kleinere Bewegungsangebote konnten gemacht werden.

Mit Maske keinen Spaß

„Mit Maske hätte Sport auch keinen Spaß gemacht“, sagt Schüler Lucas in einer Spielpause, „das wird zu heiß.“ Das Sportfest am Montag fand er gut: „Es gibt hier viel Auswahl.“

Sportfest auf dem Schulhof der Schule an der Ems. Foto: Günter Benning

Für die Auswahl war Daniel Kraft, Eventleiter des Bochumer Unternehmens Trixitt zuständig. Er hatte mit seinem Team schon früh am Morgen den Parcours aufgebaut. In den letzten Monaten hatte er selbst eine coronabedingte Spielpause. Erst seit zwei Wochen können die Animateure wieder arbeiten. Seine Erfahrung: „Das kommt sehr gut bei den Schülern an, sie sind froh, sich wieder bewegen zu können.“

Vergangenen Herbst musste bereits ein Sportfest wegen Corona abgesagt werden. Im Februar hatte Schulleiter Volker Knapheide dann mit der Nelson-Mandela-Gesamtschule eine Vereinbarung getroffen: „Da hätten wir die große Turnhalle nutzen können.“ Aber auch dieser Termin wurde wieder abgesagt.

Auch gestern trugen die Schüler Maske. Knapheide: „Wir haben aber alle getestet. Alle Negativ.“

Interview: Live und in Farbe wäre alles besser.

Volker Knapheide leitet die Schule an der Ems, Grevens einzige Förderschule

Greven – Die Schüler der Förderschule benötigen eine feste Tagesstruktur und Abläufe, die sie gewöhnt sind.

In der Schule an der Ems geht es nicht nur um die Vermittlung von Stoff. Wie die Einrichtung mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung mit dem Lernen auf Distanz klar kommt, berichtet Schulleiter Volker Knapheide im Gespräch mit unserem Redaktionsmitglied Günter Benning .

Das Interview:

Eine Förderschule hat außer dem reinen Lernstoffvermitteln noch eine Reihe anderer Aufgaben. Wie sieht es bei Ihnen aus?

Knapheide: Wir haben tatsächlich die Problematik, dass der Präsenzunterricht für unsere Arbeit durch nichts zu ersetzen ist. Das muss man deutlich sagen. Alles, was wir aktuell machen und stricken, ist nicht schlecht, aber nicht damit vergleichbar, wenn wir live und in Farbe mit unseren Schülerinnen und Schülern vor Ort arbeiten.

Sind denn alle Zuhause?

Knapheide: Wir haben aktuell vier Schüler in der pädagogischen Betreuung. Alle anderen sind Zuhause und werden von meinen Kolleginnen und Kollegen betreut und begleitet. Aber wir machen keinen digitalen Unterricht von Stunde eins bis sechs. Wir haben Pakete für die Schüler zusammengestellt. Die werden persönlich vorbeigebracht und die Kollegen nehmen wenigstens dreimal in der Woche entweder per Video oder Telefon Kontakt auf. Die Frage ist nicht nur, wie kommt ihr mit den Aufgaben zurecht, sondern wie geht es euch sonst? Wie kann ein guter sozialer Kontakt gehalten werden?

Was brauchen Ihre Schüler?

Knapheide: Wichtig ist die feste Tagesstruktur, die Abläufe, die sie gewohnt sind.

Ein wichtiges Element der Förderschul-Arbeit ist ja gerade das soziale Lernen. Braucht man dazu nicht den direkten Umgang mit den Schülern?

Knapheide: Die Beziehungsarbeit schreiben wir auch jetzt groß. Aber natürlich ist der Video- und Telefonkontakt mit dem persönlichen Kontakt nicht zu vergleichen.

Bis vor Weihnachten hatten Sie in der Schule „nur“ die üblichen Kontakteinschränkungen?

Knapheide: Ja, und das muss man deutlich sagen. Das hat mit unseren Schülern und den Eltern richtig gut geklappt. Die Eltern haben sich sehr gut eingebracht.

Kinder, die in Ihre Schule kommen, haben ja mitunter auch häusliche Probleme. Wie halten die Eltern es in der aktuellen Situation durch?

Knapheide: Eine Unterstützungsmöglichkeit von uns aus ist von Anfang der Pandemie an möglich gewesen durch die Klassenlehrer und Sozialpädagoginnen. Wir sind nahe dran, auch dort, wo es schwierig ist.

Wie lange können Sie sich so einen Ausnahmezustand vorstellen?

Knapheide: Ich kann es leider nicht beeinflussen: 14. Februar, das ist der Termin. Der lange Zeitraum, wo die Schüler aus dem Schulalltag raus sind, der wird schon zum Problem. Wir hoffen, dass sich unsere digitale Situation verbessert. Im Februar erhalten die Lehrer ihre iPads. Und ich hoffe, dass der Glasfaseranschluss, der schon gelegt ist, dann auch mal freigeschaltet wird.

(Text und Bild von Günter Benning -Westfälische Nachrichten- von Montag, 25.01.2021, 11:00 Uhr)

Die Schulobstkampagne macht Station in der Förderschule Greven

Die Förderschule Greven nimmt am Schulobstprojekt des Landes NRW teil.

Im Zuge dessen besuchte Frau Steer von der Schulobstkampagne die Klasse 5. Zuerst arbeiteten die Schülerinnen und Schüler zum Thema „5 am Tag“.

Sie lernten, warum es wichtig ist, 5 Mal am Tag Obst und Gemüse zu essen, und welche Lebensmittel noch zu einer gesunden Ernährung beitragen. Erschreckend war für alle, wie viel Zucker in einigen Fertigprodukten oder Süßigkeiten verborgen ist.

Nach diesem theoretischen Teil beteiligten sich die Kinder unter Mithilfe der Klassenlehrerin Frau Gwosdz und der Schulleiterin Frau Tanner an der Vorbereitung des gesunden Frühstücks.
Mundgerechte Stücke von Brot, Obst oder Gemüse wurden zu leckeren Frühstückspießen verarbeitet und genüsslich verspeist.
Allen war der Spaß und der Genuss an der Aktion anzusehen.

Bekenntnis zum Standort

Sprayer Chris Helmig (stehend links) hat mit den Kindern und Jugendlichen begonnen, den Schriftzug im Eingangsbereich anzubringen. Schulleiterin Renate Tanner und ihr Stellvertreter Volker Knapheide freuen sich über die gelungene Kooperation. Wir sind zwar eine Kreisschule, aber unser Schulstandort ist nun mal Greven. Die Ems durchfließt einen Teil unseres Einzugsgebietes. Man kann sie von hier aus sehen. Daher finden wir uns gut darin wieder“, freut sich Schulleiterin Renate Tanner über den neuen Namen, den sie nun zusammen mit ihrem Stellvertreter Volker Knapheide vorstellte. Von Oliver Hengst

Eltern und Schüler hatten sich Gedanken gemacht, natürlich auch die Lehrer: Am Ende fiel die Wahl auf „Schule an der Ems“. Auf diesen Namen hört die Förderschule Greven seit dieser Woche, beschlossen und verkündet vom Kreisausschuss. Denn die Förderschule ist – anders als früher die Johannesschule – eine Kreisschule. Geändert hat sich auch der Förderschwerpunkt: statt Lernen und Sprache stehen heute Emotionale und Soziale Entwicklung (ESE) im Mittelpunkt.

„Wir sind zwar eine Kreisschule, aber unser Schulstandort ist nun mal Greven. Die Ems durchfließt einen Teil unseres Einzugsgebietes. Man kann sie von hier aus sehen. Daher finden wir uns gut darin wieder“, freut sich Schulleiterin Renate Tanner über den neuen Namen, den sie nun zusammen mit ihrem Stellvertreter Volker Knapheide vorstellte.

Der neue Name dokumentiert den Neubeginn nun auch deutlich sichtbar nach außen. Im Rahmen eines Projekttages hat Graffiti-Künstler Chris Helmig (im Hauptberuf Sozialarbeiter) damit begonnen, gemeinsam mit den Schülern den neuen Schriftzug im Eingangsbereich des Schulgebäudes anzubringen – nebst Greven-Wappen, Emsbrücke und manchem mehr. Ein weiterer Arbeitstag direkt vor den Ferien soll das Werk vollenden.

Der Profi „malt“ die Konturen vor, die Kinder und Jugendlichen helfen beim Füllen der Flächen. „Alle sind daran beteiligt“, freut sich Tanner. „So soll es sein“, bestätigt Helmig. Graffitis zu sprayen komme bei jungen Menschen einfach gut an, egal welches Alter, egal welche Schulform. „Das ist immer ein dankbares Thema“, weiß Helmig aus Erfahrung, der der „Schule an der Ems“ im Rahmen einer Honorartätigkeit unter die Arme greift. Die ersten Entwürfe, die er vorgelegt hatte, wurden sofort dankbar aufgegriffen – auch weil sie Motive der Stadt und vor allem der Ems berücksichtigten: eine Brücke, das satte Grüne der Auen, das fließende Blau des Flusses.

Dem neuen Namen verpflichtet

Die Schüler arbeiten in dieser Woche an Themen rund ums Wasser und die Ems. Modelle, Plakate und weitere Ergebnisse werden beim Schulfest am Samstag präsentiert. Foto: oh
Greven – 29.09.2016
Die „Schule an der Ems“ hat Projektwoche, und die dreht sich ganz um den neuen Namen. Der Höhepunkt: eine Kanufahrt auf dem Fluss. Von Oliver Hengst

Das erste Schulfest in der noch jungen Geschichte der „Schule an der Ems“ – das ist schon etwas besonderes. Und so ist in den Klassenzimmern und Fluren durchaus eine gewisse Anspannung, aber auch sehr große Vorfreude zu spüren. Eine ganze (Projekt-)Woche lang bereiten sich Lehrer und Schüler auf den großen Tag vor. Beim Schulfest am kommenden Samstag (12 bis 15 Uhr) präsentieren die Schüler ihre Ergebnisse einer interessierten Öffentlichkeit – zugleich auch eine gute Gelegenheit für Familie und Freunde, sich die vor einem Jahr neu gegründete Schule (früher Johannesschule) näher anzuschauen.

„Wir haben in der Projektwoche die Verpflichtung des Schulnamens aufgegriffen“, sagt Schulleiterin Renate Tanner, während sie vor der Tür zuschaut, wie just das Schul-Schild mit dem neuen Namen versehen wird. Schule an der Ems – klar, dass Wasser und insbesondere jenes, das in Greven die Emsrinne durchfließt, eine besondere Rolle spielt. Alle Klassen nehmen im Verlauf der Projektwoche an einer Kanufahrt auf der Ems teil, eine langfristige Kooperation mit dem Kanuverein Emsdetten ist obendrein frisch eingestielt. Mit weiteren Ausflügen zur Ems verschafften sich die aktuell rund 65 Schüler (etwa zehn kommen aus Greven) einen Eindruck von jenem Fluss, der vor ihrer Haustür entlang fließt. Plakate und ein 3D-Modell der Ems und der Landschaft, die sie durchfließt, sind dabei herausgekommen. Auch die Vorbereitung einer Tombola (maßgeblich organisiert von Albert Meißmer vom Förderverein) und die Lektüre eines Sachsenhof-Romans sind Bestandteil der Projektwoche. Cocktails und Spiele für Schüler (unter anderem Zielwerfen des Angelsportvereins Greven) runden das Angebot beim Schulfest am Samstag ab. Unter anderm dürften der „Space-Jumper“ und das „Delphin-Rodeo“ für Unterhaltung sorgen. Und kein Fest ohne Musik: im Vorgriff auf ein Hip-Hop-Projekt der Schule werden den Besuchern selbst verfasste Raps präsentiert.

Das Fest und viele weitere Aktionen im ersten Jahr der neugegründeten Förderschule sollen Identifikation schaffen und die Schulgemeinde stärken. Auch das Kollegium wächst zusammen. Kürzlich gab es etwa eine dreitätige Fortbildung zum Thema Konfliktkultur. „Wir haben uns methodisch auf den Weg gemacht, uns in diesem Bereich zu professionalisieren“, sagt Volker Knappheide, stellvertretender Schulleiter, der sich zudem über eine Kooperation mit den Wirtschaftsschulen Steinfurt freut. 21 Schüler einer Gestaltungsklasse entwickeln jeweils ein Logo für die „Schule an der Ems“, aus denen die Grevener Schule sich dann das schönste aussuchen kann.

Lernziel Selbstbewusstsein

Die Chefs: Schulleiterin Renate Tanner und Konrektor Volker Knapheide mit ihren Schülern. Die Schule will in den nächsten Tagen auch die Nachbarn einladen, um sich bekannt zu machen. Foto: Monika Gerharz

Greven – 17.08.2015

Die Förderschule für Lernen und Sprache hat geschlossen, aber zum Schuljahresbeginn ist in das Gebäude an der Lindenstraße eine neue Schule eingezogen: In der Förderschule für Emotionale und Soziale Entwicklung lernen Schüler Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstdisziplin.
Von Monika Gerharz

„Wer kennt die erste Schulregel?“ 50 Schüler, wohl 90 Prozent davon Jungs, überlegen, dann geht ein Dutzend Finger in die Höhe. „Es gibt keine Gewalt und keine Gewaltandrohung!“ Renate Tanner, die Schulleiterin, nickt bei der ersten kleinen „Schulkonferenz“ am dritten Tag nach den Ferien zufrieden, und Konrektor Volker Knapheide meint zuversichtlich: „In ein paar Wochen haben wir wieder eine Veranstaltung. Dann habt ihr die alle drauf.“

Denn Regeln sind wichtig an der neuen Grevener Förderschule, die in der alten Johannesschule ihre Räume hat, nachdem die bisherige Schule für Sprache und Lernen aufgelöst worden ist. Die Schule ist noch im Aufbau – 50 Kinder von Klasse fünf bis acht werden zur Zeit unterrichtet. „In der Klasse 5 haben wir bereits den gebundenen Ganztag“, erläutert das Schulleitungsteam. Der Schwerpunkt der Schule: Sie kümmert sich um Kinder und Jugendliche mit ganz normalen geistigen Fähigkeiten, die sich aber aus verschiedenen Gründen selbst zu sehr im Weg stehen, um an einer Regelschule Aussicht auf Lernerfolg zu haben. Extreme Zappelphilippe, Klassenclowns, Jugendliche, die manchmal von ihren Aggressionen überrollt werden, aber auch extrem schüchterne oder autistische Kinder, für die soziale Kontakte sehr problematisch sind, sollen hier gefördert werden. Ihr Selbstbewusstsein, ihr Selbstwertgefühl und ihre Selbstdisziplin sollen so gestärkt werden, dass sie entweder an eine Regelschule zurück wechseln können oder an der Grevener Förderschule ihren Haupt- oder Realschulabschluss schaffen.
15 Lehrkräfte und eine Sozialarbeiterin unterstützen sie dabei – unter anderem mit einem Punkte-Belohnungssystem, das ihnen im Alltag immer wieder zeigt, dass sie etwas erreicht haben und etwas erreichen können. „Diese positive Verstärkung ist ganz wichtig“, weiß Schulleiterin Tanner. Die Kinder hätten oft viel Schlimmes und Frustrierendes erlebt, seien oft abgelehnt worden. „Wir melden ihnen zurück, dass sie ganz in Ordnung sind.“

Aber auch Disziplin und Grenzen, das zeigt sich in der ersten „Versammlung“, werden eingeübt. „Wir folgen den Anweisungen der Lehrer“ und „Wir bleiben am vereinbarten Ort“, sind die weiteren Schulregeln. Und als die Schüler in der Schuljahrs-Auftaktveranstaltung zu viel kichern, bringt ein klares Wort sie schnell zur Ruhe. In einer kleinen Schule mit sehr kleinen Klassen funktioniert das leichter als an großen Einrichtungen,, und das Schulleitungsteam ist darum auch überzeugt: „Trotz aller Inklusion – wir brauchen die Förderschulen. Und viele Schüler kommen aus dem gemeinsamen Lernen auch wieder zurück.“

Schule an der Ems Heute feiern wir uns

Foto: Schule an der Ems Greven – 06.10.2016

Schüler der Trommel-AG eröffneten das Fest, bei dem viele Attraktionen auf die Besucher warteten. 

Die „Schule an der Ems“ hat ihre Projektwoche mit einem abwechslungsreichen Schulfest beendet – Delfin-Rodeo inklusive.
Als die Kollegen der Förderschule „Schule an der Ems“ beim Aufbau für das Schulfest noch skeptisch in den Himmel schauten, ahnte niemand, dass der Wettergott der Schulgemeinde später so wohlgesonnen sein würde. Pünktlich um 12 Uhr eröffneten vier Schüler der Trommel-AG von Jutta Hedder das Fest.

Bei sonnigen Herbstwetter hob Schulleiterin Renate Tanner in ihrer Eröffnungsrede darauf ab, dass es Zeit werde, die nun seit über einem Jahr bestehende Schule gebührend zu feiern: „Das habt ihr euch, liebe Schülerinnen und Schüler und wir alle zusammen wirklich verdient.“

Lukas sang danach den Hit von Adel Tawil „Ich will nur, dass du weißt“ und brachte zusammen mit dem rappenden Schüler Sean alle Besucher in die richtige Stimmung für das Fest. Die beiden imponierten durch ihren mutigen Auftritt. Bei Würstchen, Pommes, Cocktails und abwechslungsreichem Kuchenbuffet genossen alle den Tag. Im weiteren Verlauf heizte das Rapperduo „Sking“ mit seinem Auftritt ordentlich ein. Der Angelverein Greven informierte über hiesige Fische in der Ems und lockte die Schüler mit „Angel-Zielwerfen“.

Die Ergebnisse der Projektwoche in Form eines 3D-Modells der Ems, von Deko für die Schule, Cocktails, Fotos der Kanuaktion und vielem mehr konnten die Besucher bewundern. Ein Delfin-Rodeo und der „Space-Jumper“ waren attraktive Spielgeräte für die Kinder und Jugendlichen.

Gekrönt wurde die stimmungsvolle Veranstaltung durch die Ausschüttung der Tombolapreise, die viele Grevener Betriebe zur Verfügung gestellt hatten.

Volksbank unterstützt Projekt der Schule an der Ems

Bild: Volksbank-Privatkundenberater Detlef Beutner und Schulleiterin Renate Tanner (2.v.r.) besuchten die Schülergruppe um Eva Pelgrim (l) und Reit- und Voltegierpädagogin Andrea Termathe (2.v.l.)

Seit 2015 hat die „Schule an der Ems“, eine Förderschule des Kreises Steinfurt mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung, den Schulbetrieb an der Lindenstraße aufgenommen.
Lernziele der Schule sind u.a. die Stärkung von Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstdisziplin, berichtet Schulleiterin Renate Tanner, und hier setzt das von der Volksbank Greven geförderte Projekt an. Privatkundenberater Detlef Beutner besuchte die kleine Schülergruppe um die Sozialpädagogin, Eva Pelgrim, auf der Reitanlage Wortmann in Guntrup.

Betreut wird die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd von Andrea Termathe, einer erfahrenen Reit- und Voltegierpädagogin.
Innerhalb des gebundenen Ganztags ist das Projekt für die 5./6. Klasse mit insgesamt 14 Schülern angelegt und wird von den Schülern begeistert aufgenommen. Basis ist das Heilpädagogische Voltegieren, erweitert durch praktische Erfahrungen rund ums Pferd, Theorie und erlebnispädagogische Angebote. Durch das Heilpädagogische Reiten und Voltegieren wird ein Entwicklungsprozess in Gang gesetzt, der Selbständigkeit, Selbstbewusstsein, Körperbewusstsein und motorische Koordination sowie Bereitschaft zu sozialen Verhalten zum Ziel hat und somit genau zum Schulkonzept passt.

24.10.2016